Wilhelm Tell am HGF

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Wilhelm Tell als Ein-Mann-Theaterstück

Am Dienstag, den 20.02.2024, spielte der Schauspieler Ekkehart Voigt, ein gebürtiger Hesse auf Deutschlandtour, in der Aula des Herder-Gymnasiums Forchheim Schillers bekanntes Drama „Wilhelm Tell“ als Solostück für die 8. Klassen des HGF und EGF.

Gespannt saßen die Schüler auf ihren Plätzen und schauten auf die menschenleere Bühne. Plötzlich trat ein Mann in altmodischer Kleidung hinter dem Vorhang hervor. Eine besondere Eigenschaft des Stückes war nämlich, dass der Schauspieler alle Rollen übernahm, sowohl männliche als auch weibliche. Mithilfe von Hüten charakterisierte Ekkehart Voigt die verschiedenen Figuren. Er erzählte die Geschichte aus wechselnden Sichten, doch zum großen Teil aus der Sicht von Walter Tell, dem Sohn Wilhelms.

Allein durch seine Stimme, Gestik und Mimik war es möglich, die Handlungen unterschiedlicher Personen zu erkennen, selbst in Dialogen zwischen mehreren Figuren. Doch auch das Publikum wurde in das Stück miteinbezogen, wie zum Beispiel durch den ein oder anderen Schlachtruf, als Fisch an der Angel oder als Träger der Schweizer Flagge. Voigt brachte den Schülern das Leben Tells näher und die alte Sprache wandte er so an, dass sie jeder verstehen konnte.

Ekkehart Voigt ist jedoch nicht nur Schauspieler, sondern war auch Taxifahrer, Reiseleiter, hr3-Redakteur und vieles mehr. 2004 gründete er sein erstes eigenes Theater mit dem Namen „Theater als ob“.

Er kam sehr lebensfreudig und lustig rüber und war wirklich nett. Außerdem bot er den Schülern auch an, nach dem Stück noch Fragen zu stellen und ihre Meinungen zu dem Stück zu äußern, denn für ihn ist Meinungsfreiheit sehr wichtig.

Vielen Dank an Ekkehart Voigt für dieses tolle Erlebnis! Wir danken auch dem Freundeskreis für seine freundliche Unterstützung!

Lena Frömel, Josepha von Bentzel, Elli-Olivia Dick, Klasse 8a

Wilhelm Tell - eine lebendige Interpretation des Schweizer Nationalepos

Beinahe 50 verschiedene Rollen werden in Friedrich Schillers wohl bekanntestem Werk genannt –

und dennoch gelang es Ekkehart Voigt am 22. Februar 2024 als Solokünstler, eine energiegeladene Stimmung in die Aula des HGF zu bringen. Mithilfe der interaktiven Gestaltung und der schauspielerischen Darstellung konnten die 8. Klassen der beiden Forchheimer Gymnasien die Handlung lebhaft mitverfolgen. Voigt leitete die Vorstellung mit der Erzählung über seine frühe Faszination und seinen Bezug zu Schillers Werk ein, die bei einem Spaziergang mit seinem Vater durch Weimar erstmals hervorgerufen wurden.

Dann, als die eigentliche Geschichte anfing, klärte sich auch die Frage, wie man ein derartiges Theaterstück alleine auf die Bühne bringt. Für diese Problematik fand der Schauspieler aus Neustadt eine humorvolle Lösung: Er teilte jeder Rolle einen zum Charakter passenden Hut zu, den er aufsetzte, wenn die jeweilige Rolle in Aktion trat. Ein weiterer herausstechender Aspekt war die Interaktion mit dem Publikum, z.B. um gemeinsame Handlungsvorgänge mehr zu betonen. Der Eid, den die Versammlung auf dem Rütli zur Erlangung ihrer Freiheit schwört, wurde vom gesamten Publikum im Chor nachgesprochen und die Schlachtrufe der protestierenden Bürger gaben Aufbruchstimmung, Missfallen und die kämpferische Atmosphäre lebendig wieder.

Wir waren beeindruckt von Voigts leidenschaftlichem Schauspiel und seiner Verwandlungskunst. Das Publikum dürfte durch die 90-minütige Vorführung also eine durchaus abwechslungsreiche und vielfältige Erfahrung gemacht haben.

Lena Pazurek und Meike Friedrich, Klasse 8b

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